Praxisbeispiel, Ekoplaza (NL): Die erste CO2-Kälteanlage eines niederländischen Bio-Markts hat eine Amortisationszeit von lediglich vier Jahren
„Ekoplaza konzentriert sich auf natürliche Kältemittel und Energieeinsparungen und strebt an, in Zukunft zu 100% auf natürliche Kältemittel umzustellen.“
Über den Laden
Ekoplaza (Teil der Udea-Gruppe) startete 1980 als Bio-Supermarkt in Amsterdam. Seitdem hat sich das Unternehmen zu einer Einzelhandelskette mit 83 Filialen und 39 Abholstationen in den Niederlanden entwickelt.
Der kleine Ekoplaza Bio-Markt in Haarlem, Niederlande, hat eine Verkaufsfläche von 529 m² und beschäftigt sechs Mitarbeiter. Im Jahr 2020 musste dieses Ekoplaza-Geschäft erweitert werden. Im Zuge dessen wurde der Verkaufsbereich des Nachbargeschäfts zu den bestehenden Räumlichkeiten hinzugefügt. Dies erforderte die Aufrüstung des R404A-Kühlsystems auf ein brandneues, hochmodernes System mit einem natürlichen Kältemittel (CO2).
Ekoplaza ist explizit auf Bio ausgerichtet. Aus diesem Grund ist man nicht einfach auf den niedrigsten Preis fokussiert; wichtig sind Transparenz in der Lieferkette und der Aufbau langfristiger Beziehungen mit Kunden und Lieferanten, auf die das Unternehmen großen Wert legt. „Es gibt keine Gewinnmaximierung auf Kosten von Mutter Erde“, sagt Geert-Jan Smits, Formelmanager bei Ekoplaza. Ekoplaza bietet einen sicheren Hafen für Menschen, die nachhaltige Entscheidungen treffen möchten. Es ist eine Bio-Supermarktkette, die einen gesundenökologischen Lebensstil unterstützen möchte.
„Bei Ekoplaza bemühen wir uns, die Welt gesünder und nachhaltiger zu machen“, erklärt Smits. „Als Familienunternehmen und Bio-Supermarkt fühlen wir uns verantwortlich. Unser Ziel ist es, gemeinsam mit unseren Mitarbeitern, Lieferanten, Partnern und Kunden zu einer gesunden Welt beizutragen. Eines unserer wichtigsten Anliegen ist die Nachhaltigkeit. Der springende Punkt ist hier, dass ökologische Systeme weiter existieren können, dank klimaneutraler Technik, die nicht die natürlichen Ressourcen erschöpft.. Wir untersuchen kontinuierlich, wie wir Ressourcen noch besser, nachhaltiger und effizienter nutzen können.“
Aus diesem Grund waren natürliche Kältemittel zum Zeitpunkt der Entscheidung für das neue Kühlsystem eine strategische Wahl für Ekoplaza. „Wir haben uns für natürliche Kältemittel entschieden, weil diese eine langfristige, zukunftssichere Lösung bieten, die den Nachhaltigkeitszielen des Unternehmens entspricht“, erklärt Smits.
Um weiterhin sicherzustellen, dass keine Energie verschwendet wird, sind alle Kühlregale (einschließlich der halbhohen) für das nachgerüstete Geschäft mit Glastüren ausgestattet. Die Standards für Gefahrenanalysen und kritische Kontrollpunkte (HACCP) werden ebenfalls durchgängig eingehalten.
Systembeschreibung
Um dem gestiegenen Kühlbedarf gerecht zu werden, wurde die alte R404A-Verbundkälteanlage durch ein brandneues Verbundsystem mit transkritischem CO2 ersetzt, das Normalkühlung, Tiefkühlung, Klimatisierung und Heizung für das Geschäft sowie die benachbarte Metzgerei bietet. Das System ist mit einer Wärmerückgewinnung ausgestattet, die zum Beheizen des Geschäfts mit vier Heizungen genutzt wird.
Die neue Verbundkälteanlage (einschließlich der Verkaufskühlmöbel) wurde von Koning Koudetechniek, einem Unternehmen aus den Niederlanden, das sich auf Installationen mit natürlichen Kältemitteln spezialisiert hat, gebaut und installiert. Dienstleister war Wieman Koelen Klimaattechniek. Das System ist nach allen geltenden europäischen und niederländischen Normen gebaut.
Es wurde entwickelt, um den gesamten thermischen Leistungsbedarf des Geschäfts zu decken, einschließlich Kühllagerung, Präsentation der Produkte sowie Klimatisierung und Heizung der Ladenfront.
Das System:
- Verkaufsfläche: 529m2
- Kälteanlage: Verbundanlage mit transkritischem CO2
- Stromverbrauch: 95.000 kWh / Jahr
- Kosteneinsparungen: EUR 3.500 / Jahr
- Nennleistung Normalkühlung = 33,4 kW
- Nennleistung Tiefkühlung = 4,15 kW
- Klimatisierung = 8,3 kW
- Nennleistung Heizung (bei -10° C Umgebungstemperatur) = 26 kW
Kapitalrendite
Dank einer Steuerinvestitionszulage ergibt sich für das CO2-Systems nur eine zusätzliche Nettoinvestition von 12.000 EUR im Vergleich zu einem herkömmlichen H-FKW-basierten System.
Der Stromverbrauch (berechnet mit 95.000 kWh / Jahr) ist vergleichbar mit dem der vorherigen Anlage, allerdings gibt es mit dem neuen CO2-System keinen Erdgasverbrauch zum Heizen, da dieses nun auch über das Kühlsystem erfolgt. Dies führt zu einer Einsparung von rund 3.500 EUR / Jahr. Daher beträgt die Amortisationszeit für die neue Anlage nur vier Jahre.
In Zukunft 100% natürlich
Obwohl sich Ekoplaza strategisch dafür entschieden hat, in Zukunft auf natürliche Kältemittel zu setzen, kann diese Lösung manchmal viel teurer sein als die Umrüstung auf synthetische Kältemittel mit niedrigerem GWP, erklärt Smits. Diese Kosten können insbesondere für Franchisepartner eine Herausforderung sein. Aufgrund der Kapitalrendite lohnen sich diese Vorabkosten jedoch.
Die Installation verlief problemlos und Ekoplaza zeigt sich sehr zufrieden mit dem neuen CO2-System.
Obwohl der Markt in Haarlem das erste Geschäft von Ekoplaza ist, das mit natürlichen Kältemitteln betrieben wird, wird es sicherlich nicht das letzte sein, bestätigte Smits. „Ekoplaza konzentriert sich auf natürliche Kältemittel und Energieeinsparungen und strebt an, in Zukunft zu 100% auf natürliche Kältemittel umzustellen“, sagt er. Wirtschaftliche Faktoren beeinflussen jedoch, wie lange dieser Prozess dauert, und variieren je nach Geschäft. „Die Nachrüstung vorhandener Geräte und die Verwendung von steckerfertigen Geräten sind alternative Entscheidungen, die pro Laden getroffen werden müssen.“